Poetry-slams

Meine Art, Gedanken zu ordnen

Gedanken, Gefühle, sie feiern ein Fest

 

Gedanken über Gedanken,

sie wachsen, sie ranken. 

Gefühle über Gefühle, 

sie drehen, sie wühlen.

Zweifel über Zweifel,

sie kommen und reifen.

 

Gedanken, Gefühle, sie feiern ein Fest, 

der Kloß auf meiner Brust, er wächst und wächst. 

Ehrlichkeit fordert, Lüge plagt, 

mein Kopf zerbricht, mein Körper klagt. 

 

Buddha sein, die Theorie ist leicht, 

für die Realität noch nicht gereicht.

Vogel müsst ich sein, fliegen, immer nach oben,

doch auch ein Vogel sucht Futter am Boden.

       

Mein innerer Richter blickt auf mich, 

beobachtet und verfolgt - unerbittlich.

Klopft bei jedem Urteilen auf den Tisch, 

möchte niemanden verurteilen, verurteilt nur sich.

Und damit mich.

      

Lass die Zügel los, lass mich frei. 

Diese Zeit, sie ist vorbei.

Lass mich wachsen, lass mich fliegen,

lass mich mein Gewissen lieben.

 


Suppe

 

Ich bin wie Suppe,

nichts fest, nichts greifbar. 

Ich schwimme, 

ich treibe, 

ich komme an.

             

Die Kerze, sie brennt, 

wird kleiner, wird heller, 

brennt von beiden Seiten, 

brennt doch nicht aus.       

 

Ich suche mich, 

im Chaos der Gefühle,

im Karussell der Gedanken, 

im Erwarten und Erfüllen,

im Meer der Emotionen.       

 

Ich stehe im Kreis, 

um mich herum tanzen sie, 

lachen sie, 

reden sie.

 

Ich möchte gesehen werden,

so wie ich mich sehe.

Und doch weiß ich nicht, 

wie ich mich sehen möchte. 

Ich schwimme.

      

Ich möchte Teil sein,

dabei sein,

nichts verpassen,

Geschichten schreiben.

Geschichten, die bleiben. 

      

Ich möchte verbunden sein, 

verbunden mit euch, 

ein Band knüpfen,

ein Band, das bleibt.

       

Ich passe nicht rein,

ich rede nicht mit,

ich tanze nicht mit,

ich will hier weg.

Ich bin zu viel.

     

Zu viel Gedanken, 

zu viel Gefühle,

zu viel Tiefe,

und doch nicht genug.

 

Ich will hier bleiben,

ich will leicht sein,

ich will tanzen,

ich will reden.

Und doch, ich treibe.

 

Die Zeit, sie fliegt,

ich will sie greifen,

doch auch sie treibt,

auch sie schwimmt,

nicht greifbar.

Wie Suppe.

 

Die Zeit ist reif, 

Zeit, zu fühlen,

Zeit, zu denken,

Zeit, zu handeln.

Veränderung.

 

Nun tanze ich nicht,

nun rede ich nicht,

nun bin ich nicht dabei.

Allein.     

 

Ich sitze,

ich denke,

ich fühle.

      

Allein.

Und doch nicht einsam.

 

Zeit für mich,

Zeit, um wieder greifbar zu werden.


Ankommen.

      

Ankommen in mir,

Ankommen in meiner Welt,

sie gestalten,

sie erleben.

Sein.

 

Die Zeit, sie kommt.

Die Zeit zum Reden,

die Zeit zum Tanzen,

die Zeit zum Sein, 

Sie ist schon da.

 


Farben

Du sitzt da. Du wäschst. Eine Hose nach der anderen. Ein Shirt, noch eine Jacke, die dritte Hose. Und du wäschst. Ich blicke dich an. Du schaust mich an. Du lachst. Und ich sehe deine wahren Farben. Da ist Rot, Grün, Blau und Gelb. Alles strahlt aus dir heraus, will gesehen werden – und will sich doch verstecken.

 

Doch - da ist kein Grund, sich zu verstecken. Kein Grund, sich zu schämen. Kein Grund, sich zu rechtfertigen. Du bist so schön. Du bist so stark.

 

Ich fahre die Straße entlang. Ich komme am vorletzten Haus der Straße an, fahre den kleinen Schotterberg hinunter, stelle mein Fahrrad an die Wand eines Hauses. Ich höre dich rufen „Lena, gyere ide“. Ich komme deiner Aufforderung nach, trete ein, in dein kleines Reich. Du sagst, ich soll mich setzen, du bietest mir einen Kaffee an und ein Stück von deinem frisch gebackenen Brot. Wir reden.

 

Ich bin fasziniert. Wir reden, obwohl du meine Sprache nicht sprichst und ich deine gerade erste lerne. Wir verstehen uns. Du siehst mich. Und ich sehe dich. Ich sehe deine wahren Farben. Da ist Rot, Grün, Blau und Gelb. Alles strahlt aus dir heraus, will gesehen werden – und will sich doch verstecken.

 

Du sagst mir, wie schön du mich findest. Dabei sehe ich dich an. Ich denke mir, dass ich selten Menschen kennengelernt habe, die so eine Schönheit, so eine Stärke und so eine Liebe ausstrahlen. Du leuchtest, alle Farben in dir, sie strahlen. Du glaubst mir nicht, deine Zweifel machen dich klein. Du versteckst sie, deine Farben. Doch – sie strahlen durch.

 

Eines Tages – ich bin wieder bei dir. Wir lachen, wir reden, wir essen, wir verstehen. Ich erkläre dir, was ich heute gelernt habe: „Szabad vagy, mint egy madar“. Du bist frei. Frei wie ein Vogel. Du antwortest mir, erklärst mir, dass du nicht frei bist. Du bist Mutter. Du hast Arbeit. Du musst dich sorgen – um deine vier Kinder, deinen Mann, dein Haus. Um das Essen, die Wäsche, die Zukunft. Du musst stark sein – für dich, für deine Familie. Deine Farben – sie strahlen durch.

 

Heute sage ich dir, wie schön du bist. Wie schön deine Farben strahlen. Wie gerne ich dein Lachen sehe. Du verstehst mich – und siehst es doch nicht. Du blickst mich an, gerätst in Zweifel, glaubst mir nicht. Du sagst, du bist es nicht, die ich da sehe – du kennst dein Bild im Spiegel – du siehst dich und doch nicht dich. Übersiehst du all die Farben. Deine wahren Farben. Da ist Rot, Grün, Blau und Gelb. Alles strahlt aus dir heraus, will gesehen werden – und will sich doch verstecken.

 

Hab keine Angst. Hab keine Angst vor dem was war, vor dem was ist und vor dem, was kommt. Hab keine Angst vor dem Leben. Hab keine Angst vor dir. Deine Farben, sie strahlen. Sie erhellen alles, was um dich herum im Dunkel liegt. Sie schaffen Licht, sie schaffen Liebe. Erkenne deine Farben, lass sie leuchten – im schönen Rot, im strahlenden Grün, im leuchtenden Blau und im hellen Gelb. Lass sie frei – begeistere die Welt.

 

Hab‘ keine Angst vor deinen Farben – lass sie leuchten.

 


Geschichten schreiben

 

Geschichten schreiben.

 

Geschichten schreiben, die Geschichten beschreiben, die mit Worten gar nicht zu erklären sind. Von Gefühlen berichten, sie verpacken in Geschichten, Gefühle, die in Wahrheit viel tiefgründiger sind. Emotionen festhalten, sie in Geschichten entfalten, Emotionen, die eigentlich viel echter sind.

 

Verkehrte Welt.

 

Ich schreibe eine Geschichte. Über dich, deine Kinder, deine Welt. Die Geschichte kann berichten, ich kann sie schreiben. Die Geschichte kann beschreiben, ich kann sie entfalten. Doch das was ist, das sieht sie nicht. Sie ist deine Geschichte, voll von so viel Liebe, so viel Chaos und so viel Leid. Nun sitze ich da, mit meiner Kamera in der Hand. Ich entlocke dir ein Lachen, knipse ab, wenn du dein Kind anstrahlst. Ich zeige dir das Bild, doch siehst du nicht das Lachen, erkennst du nur das Leid. Erkennst du die Armut.

 

Bilder aus deiner Welt.

 

Ich sitze neben dir, mit meiner Kamera in der Hand. Sie ist gefüllt mit Bildern aus deiner kleinen Welt. Bilder, die nie so echt sind, wie du es bist. Bilder, die nie so tief sind, wie die Gefühle, die du hegst. Bilder, nur Bilder.

 

Du weinst.

 

Mein Chaos, das ich empfinde, führt mich weiter, führt mich voran, bringt mich zu mir, lässt mich fühlen. Ich kann mich entscheiden, für mein Chaos.

 

Privilegiertes Chaos.

 

Dein Chaos, führt dich hinein, in scheinbare Sackgassen, lässt dich verzweifeln, bringt dich weg von dir, hin zu Sorgen, hin zu Angst.

 

Verkehrte Welt.

 


Szabad vagy mint egy madar

 

„Wieso gehst du nicht, brichst nicht aus?

Frei wie ein Vogel, in die Welt hinaus.“

- Ach weißt du, ich bin kein Vogel, ich bin nicht frei,

diese Chance ist schon lange vorbei.

„Sei frei in dir, begrenze dich nicht.

Freiheit ist, wenn deine Angst zerbricht.“


Loslassen

 

Liebe beflügelte uns, ließ uns fliegen.

Um dann sicher zu landen auf blumigen Wiesen.

Wir stellten uns vor, wie wir einmal wären,

von unseren Visionen konnten wir zehren.

 

Loslassen heißt, alte Lose vergeben,

sie überlassen an das Leben.

Dankbar und liebend ziehen lassen,

alte Wege mutig verlassen.

     

Loslassen heißt neue Lose ziehen,

um neue Etappen zu erzielen.

Dem Wunder geduldig die Hand hinhalten, 

es stets in Gedanken weiter entfalten.

      

Liebe beflügelt mich, lässt mich fliegen, 

um sicher zu landen auf blumigen Wiesen.

Ich halte dem Wunder die Hand entgegen,

ich entfalte mich, kann mir selbst begegnen.

      

Ich vergebe das alte Los an mein Leben,

gehe dankbar und liebend auf neuen Wegen.

Ich ziehe nun neue Lose, neue Visionen,

entdecke mein Leben in neuen Versionen.

       

Das Wunder kommt, es ist schon da,

ganz einfach, unbemerkt und wunderbar,

entstehen Wege, die weiterführen,

zu neuen großen und kleinen Türen.

      

Ich wage die Klinke nach unten zu drücken,

entdecke neue Welten, neue Brücken.

Jeder Schritt führt mich weiter voran,

dorthin wo ich war, bevor alles begann.

 


Merk-würdig

Du bist merk-würdig, 

weil du lebst, wie du lebst,

weil du bist, wie du bist. 

Weil du manchmal schwebst,

und doch nie vergisst.

      

Schweben? Das heißt viel fühlen und manchmal nicht wissen, 

Entscheidungen treffen, nach dem eigenen Gewissen.

Leise zu sein und feinfühlig zu lieben,

stets Herz gegen Kopf abzuwiegen.

      

Leben? Das heißt Einlassen und Erkennen,

Lernen, Entdecken, Gutes benennen.

Mit Vertrauen zu gehen, Angst zu verwandeln, 

steinige Wege mit Liebe behandeln.

 

Leichtsinnig heißt mit leichten Sinnen,

frei sein, fliegen, Berge erklimmen.

Leidenschaft kann Leiden schaffen,

traurig sein, sich selbst aufraffen.

Voll geteilt und doch vereint,

eins im Fühlen, im Leben geeint.


Den Kindern träumen lehren

Sie können nicht entscheiden zwischen hier und dort,

denn sie kommen von dort nicht einfach fort.

Sie sehnen sich fort, ohne zu wissen wohin,

wollen vieles beenden, doch sind mittendrin.

 

Er sitzt dort, den Blick ins Leere gerichtet.

Eine Lösung seiner Sorgen noch nicht gesichtet.

Seine Augen ausdruckslos, ohne Emotion.

Seine Haltung traurig, voll Resignation.

 

Sie läuft durch das Viertel, ohne Schuhe.

Vor Angriffen hat sie selten Ruhe.

Sie wird beschimpft, geschubst und geschlagen,

ist noch ein Kind muss vieles ertragen.

Sie flüchtet in ihre ganz eigene Welt,

eine Welt, die sie zum Überleben wählt.

 

Er versteckt seine Gefühle in seinem Herzen,

über Schmerzen möchte er lieber scherzen.

Mit seinen 11 Jahren fängt er an zu trinken,

um dann in Tränen zu versinken.

 

Alleine wagen sie nicht zu träumen,

aus Angst ihre Chancen zu versäumen.

Man muss ihnen das Träumen lehren,

sie lieben, erkennen, das Leben erklären.

Sie bedürfen Sicherheit, eine Welt mit Bestand,

dazu eine ehrlich-liebende Hand.

Sie bedürfen stabile, beschützende Zelte,

Sterne, die ihnen die Nacht erhellen,

Liebe, die ihre Herzen erfüllt,

und ihre Chancen und Träume enthüllt.


Ohnmacht und zerbrechende Welten

Sie sitzt dort auf der Couch, wie jeden Tag.

Sie lacht mich an, begrüßt mich herzlich.

Dann schaut sie sich um, sieht die Kinder und fragt,

wie sie das schaffen soll, ihr Blick plötzlich schmerzlich.

 

Sie blickt auf die Kleinste der drei Geschwister,

spürt ihre Ohnmacht und fängt an zu weinen.

Sie hat bereits gezogen all ihre Register,

ihre Kräfte nicht mehr genug für die drei Kleinen.

 

Sie zittert und weiß sich nicht zu helfen,

die Eltern der Kinder sind beide fort.

Das Geld ist zu wenig für Strom und Essen,

sie als Tante ganz allein nun dort.

 

Die Kinder stehen daneben, blicken sie an,

Sie sind ganz still, bewegen sich nicht.

Fragen sich, wann das wohl alles begann,

erkennen, dass ihre Welt zerbricht.


Welten

Ich laufe, ich gehe, ich stehe, 

ich schau mich um und sehe: 

Kinder. 

Sie sind auf jeder Seite, umgeben mich, 

ich sehe in das ein und andere Gesicht. 

Ich gehe nicht weiter, entscheide zu bleiben, 

lass sie mir ihre Welt aufzeigen.

        

Sie lachen, sie strahlen, sie freuen sich, 

jedes Kind einzigartig.

          

Ich stehe auf, entscheide zu gehen, 

verspreche, sie morgen wiederzusehen. 

Dann lauf ich weg, lasse sie zurück, 

sie bleiben dort und Stück für Stück, 

kehre ich in eine andere Welt zurück.

 


Kinderträume

Ich möchte lachen, spielen, lernen,

Dinge wagen, mich auch mal entfernen, 

möchte stolpern, wieder aufstehen und springen, 

in den hellsten, schiefsten Tönen singen. 

Ich möchte Schlösser aus Sandburgen bauen, 

neues entdecken, mich auch mal trauen,

weinen dürfen, wenn es nicht funktioniert,

und dann als nächstes, ganz inspiriert,

träumen, von den schönsten Geschichten,

und in den buntesten Fantasien dichten.

- Ich möchte Kind sein.

      

Die Sonne verschwindet ich wache auf, 

Gewitterwolken kommen, mein Kopf schreit Lauf. 

Ich weiß nicht wohin, muss ich doch bleiben,

dort wo ich bin, noch weiter verweilen. 

Die Fantasie weicht der realen Welt,

die Sterne verschwinden am Himmelszelt.

Ich brauche Schutz, im sicheren Hafen,

doch ich bin allein, hab` wohl verschlafen.

Meine Mutter ist weg, ich sitze nun hier 

hab` Furcht, dass ich meine Träume verlier.

- Ich habe Angst.

     

Ich möchte schlafen, den Himmel heilen,

in meinen Träumen weiter verweilen,

die Sterne wieder lebendig singen

damit sie mit mir scheinen und klingen, 

Ich möchte sicher sein in Mamas Armen, 

die Wolken vertreiben mit den buntesten Farben,

Donner hör auf, Gewitter geh weg,

geh weg du Hunger, verschwinde Dreck.

lasst mich in Ruhe, lasst mich in Frieden, 

ich brauche Freiheit, lasst mich siegen.

- Ich habe Hoffnung.

 

Endlich mal alles richtig machen,

nicht angeschrien werden für die kleinsten Sachen,

ich möchte schlau sein, ich möchte es hören

dass ich ein Geschenk bin und nicht nur störe. 

Doch der Wind bläst mir schon wieder um die Ohren,

fühl mich im nahenden Sturm verloren,

Die Sonne scheint, doch seh´ ich die Wolken,

die mich auf Schritt und Tritt verfolgen,

der grollende Donner und der helle Blitz,

der mich festhält und mich besitzt.

- Ich möchte leben

      

Ich möchte Kind sein, ich habe Angst, 

in allen Trümmern längst verschanzt.

ich habe Hoffnung, ich möchte leben, 

weiter nach meinen Träumen streben.


EIn Gedicht über ein kleines Mädchen, das allein mit ihren beiden Geschwistern lebt.

 

Kind sein

Ich schau in deine tiefbraunen Augen,

im kleinen Gesicht, so unschuldig und groß,

ich schau dich an und kanns kaum glauben,

was du schon trägst, welch schlimmes Los.

 

Ganz frech fängst du dann an zu lachen,

erst vorsichtig, dann mutig und breit.

Kann jeden Quatsch dann mit dir machen,

wirkst unbeschwert, kindlich frei.

 

Doch plötzlich schläft das Kind in deinem Innern,

Du wirst ganz ernst und wirst so still.

Beginnst gelähmt in Angst zu wimmern,

die Erinnerung im Kopf, laut und schrill.

 

Du bist erst vier Jahre alt,

deine Eltern sind fort, ließen dich zurück,

die Welt um dich herum oft bitterkalt,

als Kind in Armut, mit wenig Glück.

 

Wünscht ich könnte dir versprechen,

dass alles gut wird, dass Glück kommen mag.

Wünschte ich müsste es nicht brechen,

du könntest Kind sein, Tag für Tag.



Ich war bereits Anfang Dezember zu Besuch in meiner Praxisstelle in Rumänien. Ein wahres Wechselbad der Gefühle! 

Hier ein Gedicht, das mein persönliches Erleben schildert:

 

Leben am Rande der Existenz

Rattenbisse im Gesicht,
Dreck in den Haaren, fehlender Mut.
Die Kinder stehen vor Gericht,
die Entscheidung getroffen von Armut.

 

Sie ist wie ein Teufelskreis,
Sie schleicht sich immer wieder ein.
Zuerst ganz heimlich, still und leis,
wird sie zum großen lauten Leid.

 

Die Frau, dort in der Ecke still,
Lebt in Ohnmacht, nicht in Freude.
Sie riecht den Dreck, doch kann nichts sehn,
Hat keine Chance dort wegzugehen.

 

Die Mutter ist fort, in ein anderes Land,
Auf dem Strich erhofft sie sich ein Leben.
Die Kinder existieren weiter am Rand,
Hoffen auf ein Wiedersehen.

 

Das Mädchen verlobt sich mit dem Jungen,
Der erste Schwarm, frischer Wind
Entdeckt die Chance dort zu entkommen.
Bekommt mit 15 ihr erstes Kind.

 

Die Mutter überfordert mit den Kindern,
Ohne Mann überleben den Winter,
Schlägt sie zu, weiß es nicht besser,
Versklavt sich für sie bei dem Erpresser.

 

Ihr Hunger nach Nähe und Liebe ist groß,
ein Paket zu Weihnachten als großes Los,
Ein Lachen, bis zu den Ohren gezogen,
Die Freude in den Augen, durch die Luft geflogen.

 

Eine Hand, die den dichten Nebel durchbricht,
Eine Chance auf Fairness vor Gericht.
BuKi gibt Kindern eine Chance,
Gibt ihnen ein ganz neues Los.

 

Sie dürfen wieder hoffen auf den Gewinn,
Ein Leben, das Ihnen glücklich gelingt.